Kategorie: Reiseverkehr, Markt
Von: Martin Wendlandt
Entwicklung des Omnibusgelegenheitsverkehrs
Die Statistik des Statistischen Bundesamtes zu den Leistungen der Omnibusunternehmen hat hinter vorgehaltener Hand den Namen »Lügenstatistik«. Einige Unternehmer sollen es mit den Werten in den regelmäßigen Meldungen nicht so ernst nehmen. Nachdem aber der Anteil der Unternehmen, die genaue Werte und die die ungenauen Werte melden, sich über die Zeit nicht wesentlich ändern dürfte, haben die gewonnenen Aussagen durchaus Gewicht.
Der durch das Statistische Bundesamt aufgezeigte Trend zu weniger Omnibusgelegenheitsverkehr bestätigt sich auch größtenteils bei den durch uns betreuten Unternehmen.
Die Statistik für den Gelegenheitsverkehr mit Omnibussen ist dann auch sehr ernüchternd. Die Fahrleistungskilometer Inland sind von 2004 bis 2011 um ca. 25 % und die im Ausland um ca. 20 % zurückgegangen. In Kilometern ausgedrückt sind das im Inland rund 150 Millionen Kilometer und im Ausland rund 50 Millionen Kilometer weniger.
Nun betreuen wir als Beratungsunternehmen eine begrenzte Zahl von Omnibusunternehmen seit Jahrzehnten. Ganz eindeutig bestätigt sich hier der Trend des Statistischen Bundesamtes, wenn wir auch keine Gesamtauswertung über alle Unternehmen erstellen. In mehreren Vergleichsgruppen mit jeweils 40 bis 50 Unternehmen zeigen sich ähnliche Werte. Wir waren bislang der Meinung, dass die ständige Überprüfung und Kostenrechnung für alle Leistungsbereiche einen Einfluss auf die Unternehmensstruktur hat. Unrentable Unternehmensbereiche müssen, wenn der Markt diese nicht in notwendiger Menge und zu kostendeckenden Preisen abnimmt, eingestellt werden. So reduziert sich auch deshalb seit Jahren bei den durch uns betreuten Unternehmen der Anteil des Reiseverkehrs.Interessant, dass sich diese Entwicklung in allen Werten des Statistischen Bundesamtes widerspiegelt.
Selbstverständlich gibt es eine Zahl von Omnibusunternehmen, die rentabel Gelegenheitsverkehr betreiben können. Diese arbeiten nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen und befinden sich in Marktverhältnissen, die kostendeckende Erlöse und entsprechende Kapazitätsauslastung zulassen.