24.09.2013
Kategorie: Tarife
Von: Martin Wendlandt

Verkehrsmittelvergleich auf www.fernbusse.de

Im Rundschreiben des LHO wird auf den Verkehrsmittelvergleich eingegangen und auch der Link auf den Vergleich selbst genannt. Wir haben uns den Vergleich angeschaut und sind mehr als überrascht.


Grafik: Scania

Grafik: Scania


Wir zitieren: »In einem nächsten Schritt haben wir aus allen 20 Beispielverbindungen und den dazugehörigen mittleren Preisen den durchschnittlichen Kilometerpreis errechnet. Auch hier liegen die Fernbusse mit 5,7 Cent pro Kilometer an der Spitze, gefolgt von Mitfahrzentralen mit 6,5 Cent und schließlich der Bahn mit durchschnittlich 14,4 Cent für einen gefahrenen Kilometer.«

Danach kostet den Verbraucher der Kilometer im Fernbus durchschnittlich 5,7 Cent bei einer Spanne von 3,5 bis 8,6 Cent im veröffentlichen Vergleich. Netto ohne Mehrwertsteuer darf von 4,8 Cent durchschnittlich gesprochen werden. Dies ist ein Wert, der deutlich unter den uns bekannten Planwerten von ca. 6 Cent netto liegt.

Bei 4,8 Cent netto braucht es 25 Personen, um auf 1,20 Euro pro Kilometer zu kommen. Wenn der Betreiber davon z. B. 80 Prozent an den fahrenden Unternehmer weitergibt, so bekommt dieser 0,96 Euro pro Kilometer. Die Durchschnittsbesetzung muss also, um rentabel fahren zu können, bei 30 Personen und mehr liegen.
Zugegeben, es wurden nur 20 Beispiellinien der namhaften Anbieter im Vergleich aufgeführt, jedoch alles Rennstrecken. Nebenstrecken, auf denen nicht besonders viele Personen zu erwarten sein dürften, fehlen.

Wir können nicht feststellen, ob der Vergleich methodische Fehler hat. Danach wird aber deutlich, dass die Reise mit dem Fernbus weit günstiger als mit der Bahn ist.


 
Die von der Wendlandt Unternehmensberatung GmbH erstellten Kalkulationen für Fernbuslinien ergaben Kilometerpreise, die in allen Fällen deutlich über 1 Euro lagen. Wir gehen deshalb davon aus, dass nach einer Beruhigung des Wettbewerbs und einem weiteren Anstieg der Fahrgastzahlen eine Erhöhung des Durchschnittspreises unumgänglich sein wird. Was könnte auch der Grund sein, weniger als halb zu so teuer wie die Bahn zu sein? Für die bereits aktiven Unternehmer heißt es Daumen drücken, verbunden mit der Hoffnung steigender Fahrgeldeinnahmen.