23.05.2014
Kategorie: Markt, Linienverkehr, Top-News
Von: Martin Wendlandt

DB-Bus Nord: Mittelstand ist der Gegner …

… beim Endspurt, hört man von höchster Stelle der DB Regio Sparte Bus Region Nord. Dieses Urteil fällt so aus, weil private Busunternehmen immer öfter beim Ausschreibungswettbewerb die Nase vorn haben und auch in den Genehmigungswettbewerb gehen. Der Mittelstand habe nicht nur günstigere Kostenstrukturen, er werde auch immer besser.



Als Berater können wir darüber nur schmunzeln, kennen wir doch einige, meist jüngere Unternehmer, die nicht nur die Demutshaltung der Väter abgelegt haben, sondern – gut ausgebildet – die Möglichkeiten des Wettbewerbes nutzen. Wichtig bei starkem Unternehmenswachstum ist die gute juristische und betriebswirtschaftliche Beratung. Ein Angriff auf Bahntöchter sollte erfolgreich sein. Ist man nämlich zweiter Sieger, darf man bei einer Auftragsvergabe durch diese Unternehmen keine Erwartungen haben. Es geht nämlich auch hier wie immer im Leben. Geschäfte werden zwar zwischen Menschen gemacht, die Rahmenbedingungen setzt aber der Stärkere, der auch mal nachtragend sein kann.

Die Zahl der Busunternehmer, die das Kalkulationshandwerk nicht recht beherrschen und deshalb zu Hungerlöhnen die Spitzen wegfahren, ist leider noch immer zu groß. Die großen Auftraggeber verdienen aber gerade beim Subunternehmereinsatz Geld, erwirtschaften hohe Deckungsbeiträge, weil nämlich die Subunternehmer weit günstiger fahren als die eigenen Fahrzeuge.

Die Unternehmensnachfolge wird als Ursache für die abnehmende Zahl der Busunternehmen in Deutschland erkannt. Die schlechten wirtschaftlichen Ergebnisse als Subunternehmer sind keine Perspektive für Junioren.

Zumindest im Norden sieht die DB Regio die mittelständischen Busunternehmer nicht nur als kostengünstigen Subunternehmer, sondern auch als Gegner, die man klein halten muss.

Unser Rat:. Im Ausschreibungswettbewerb verringern sich die Margen, werden die Deckungsbeiträge kleiner. Die Summe aller Deckungsbeiträge muss aber zur Vollkostendeckung führen, was letztlich ein Größenwachstum erfordert. Die DB Regio kann umstrukturieren wie sie will, die Privaten werden es immer kostengünstiger können.  Erarbeiten Sie eine mittel- und langfristige Strategie.