26.01.2015
Kategorie: Interne Prozesse, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Fusion MFB und Flix – Profitieren die Privaten?

Man füge die Nummer 1 und die Nummer 2 am Markt zusammen, hat dann einen Marktanteil von ca. 75% und optimiert die Einflussfaktoren für den wirtschaftlichen Erfolg: Leistung, Kosten, Erlöse.


Michael Griensteidl von Meinfernbus (links) und Harald Baumann von Flixbus (Foto: MFB/Flixbus/Johannes Jakob)

Michael Griensteidl von Meinfernbus (links) und Harald Baumann von Flixbus (Foto: MFB/Flixbus/Johannes Jakob)


Das fängt ganz einfach bei der Verwaltung an, denn 250 und 230 Mitarbeiter ergeben nicht 480 Mitarbeiter, auch wenn jetzt anderes verlautet. Wenn man aus zwei Unternehmen eines macht, werden doch Organisation und Prozesse vereinheitlich und damit optimiert.
 
Das geht weiter beim Fahrzeugeinsatz, weil ja künftig nicht zwei halbvolle Busse von MFB und Flix nebeneinander herfahren werden. In einer Übergangszeit mag die Zahl der Abfahrten erhöht werden, die Busse werden künftig aber besser ausgelastet sein. Der Fahrzeugeinsatz wird sich an der Auslastung und am Wettbewerb orientieren und optimiert werden.
Die geballte Marktmacht wird dort die Preise anheben, wo die Wettbewerber weniger stark sind und dort Wettbewerbspreise machen, wo es den anderen weh tut. IGES teilt ja schon für Januar mit, dass der Personenkilometerpreis von 8,6 auf 10 Cent gestiegen ist. 

Noch nicht vorstellen kann man sich, wie die privaten Subunternehmer von der Entwicklung profitieren. Unternehmer bei MFB und Flixbus haben unterschiedliche Verträge. Hier wird es Vereinheitlichungen geben. Dass einzelne Unternehmer Geld verdienen und andere Geld mitbringen, wird es auf Dauer nicht geben können. Letzteren geht die Luft aus und die Bäume werden bei Ersteren nicht in den Himmel wachsen. Die Goldgräberstimmung hat ein schnelles Ende gefunden. Jetzt brauchen die Privaten Subunternehmerverträge, die Einnahmen garantieren und ein Überleben ermöglichen.
Der amerikanische Großinvestor dürfte an angemessener Verzinsung seines Kapitaleinsatzes und an einer Erhöhung des Unternehmenswertes interessiert sein und weniger daran, dass es dem deutschen Mittelstand gut geht. Ohne leistungsfähige Busunternehmer funktioniert der Fernbusmarkt aber nicht. Leistungsfähigkeit setzt aber immer leistungsgerechte Entlohnung voraus.