30.08.2016
Kategorie: Personal, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Parkinsonsche Gesetze Teil 3

Schon in den letzten beiden Rennern haben wir über die auch heute noch gültigen Gesetze des Soziologen Northcote Parkinson berichtet.


Grafik: Phoenixpix / Fotolia.com

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Erstes Gesetz: Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.

Zweites Gesetz: Jeder Angestellte wünscht, die Zahl seiner Untergebenen, nicht jedoch die Zahl seiner Rivalen zu vergrößern.

Drittes Gesetz: Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.

Mit dem dritten Gesetz wollen wir uns heute beschäftigen. Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit, oder auch, Verwaltungen beschäftigen sich mit sich selbst. Diese Regel wird heute in großem Maße in die Praxis umgesetzt. Denken Sie nur einmal an die Kopien und Weiterleitungen des E-Mail-Schriftwechsels. In manchen Unternehmen ist es verboten, Arbeitskollegen in Kopie zu setzen. Nur noch in zu begründenden Ausnahmen dürfen E-Mails weitergeleitet werden. So eine Anweisung führt quasi automatisch zu einer Reduzierung des Verwaltungsaufwandes.

»Wenn Du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis!« Man muss nicht mehr nachdenken, sondern kann Kollegen zum Finden von Antworten einbinden. Der Vorteil dabei, ein Stück der eigenen Verantwortung für Entscheidungen wird so auf mehrere Schultern verteilt. Wenn kein Kollege da ist, wird man die Entscheidung allein fällen. Sind Kollegen da, so kann man in einer Diskussionsrunde zu genau derselben Entscheidung kommen.

Verwaltung wächst auch, wenn Vorgesetzte Mitarbeitern statistische Aufgaben geben. Man kann alle erdenklichen Auswertungen veranlassen. Interessant zum Beispiel, wie viele Fotokopien direkt im Papierkorb landen . Auch die Zahl der Kontrollen kann man beliebig ausbauen. So wird zum Beispiel in vielen Unternehmen jede Eingangsrechnung von mindestens zwei Personen kontrolliert und abgezeichnet. Auf die Frage, in wie vielen Fällen man in Eingangsrechnungen signifikante Fehler festgestellt hat, wird es zumeist schwammig.

Machen Sie sich Gedanken darüber, welche Verwaltungsaufgaben in Ihrem Unternehmen ganz einfach abgeschafft werden können. Kommen Sie zu keinem Ergebnis, so geben sie einem externen Berater den Auftrag für eine Arbeitsablauf-Untersuchung. Wenn der Berater kritisch und erfahren ist, wird er sicher zeigen, auf welchem Flur der Amtsschimmel am lautesten wiehert.