23.09.2016
Kategorie: Top-News, Markt
Von: Martin Wendlandt

Wohin gehen die Dieselpreise?

Die FAZ meldet am 14. September eine Ölschwemme: »Der Ölmarkt wird später als gedacht ins Gleichgewicht kommen. Das Ölangebot werde noch bis ins Jahr 2017 hinein höher sein als die Nachfrage und entsprechend den Ölpreis dämpfen, so die internationale Energieagentur.«


In den USA stehen viele Bohrlöcher auf Stand-by. (Grafik: pabloprat / Fotolia.com)

In den USA stehen viele Bohrlöcher auf Stand-by. (Grafik: pabloprat / Fotolia.com)


An anderer Stelle lesen wir, dass die Welt offenbar in ein neues Zeitalter des relativ billigen Öls eingetreten ist. Die USA hätten in der Ölförderungsbranche eine Pleitewelle hinter sich, weil die Förderung unrentabel wurde. Mehr als 1000 Bohrlöcher stünden aber quasi auf Stand-by. Steigt das Ölpreisniveau, werden die Pumpen wieder angeworfen. Es wird aber weltweit nur wenig in neue Ölfelder investiert. Das könnte in einigen Jahren zu Preissteigerungen führen. Die mittlerweile für jeden offensichtliche Erderwärmung beschleunigt Investitionen in alternative Energien.

Kein Mensch glaubt daran, dass es auf absehbare Zeit wieder Rohölpreise von 70 $ oder mehr gibt. Das sind gute Meldungen für Verkehrsunternehmer. Allerdings kommt der Diesel langsam in Verruf. Das Stichwort blaue Plakette lässt viele schaudern. Auf absehbare Zeit muss man nicht mit deutlich steigenden Dieselpreisen rechnen. Wir sehen es deshalb als zweifelhaft, jetzt den Einkauf abzusichern. Das ist Spekulation. Man kann gewinnen, aber auch verlieren. Zu Wort melden sich meist nur die Gewinner. Im ersten Halbjahr 2016 lagen die Dieseleinkaufspreise bis zu 15% unter denen des ersten Halbjahres 2015. Wir kennen keinen, der richtig abgesichert hat.