28.11.2016
Kategorie: Markt, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Entwicklung der Ölpreise

Ach, wenn man es doch nur genau wüsste. Die große Ölkonferenz der OPEC in Wien vermittelte den Eindruck von Einigkeit. Prompt stieg der Ölpreis am 21. November um fast 6 % auf 48 $ pro Barrel.


Auch mit Donald Trump als Präsident gibt es derzeit keine Anzeichen für einen Anstieg der Ölpreise. (Foto: O. Fischer / Pixelio.de)

Auch mit Donald Trump als Präsident gibt es derzeit keine Anzeichen für einen Anstieg der Ölpreise. (Foto: O. Fischer / Pixelio.de)


Die immer gut informierten Spezialisten halten dann auch einen Anstieg auf 55 $ im ersten Halbjahr 2017 für möglich. Sieht man sich die verabredeten Förderbedingungen der OPEC-Mitglieder jedoch näher an, so hat jeder das zur Zeit hohe Volumen als Grenze genommen.

Der Ölpreis wird von Angebot und Nachfrage bestimmt, nur kurzfristig vom Terminhandel. Die Nachfrage hängt bei der instabilen Entwicklung der Weltkonjunktur aber hinter dem Angebot zurück. Gerade erst konnte man lesen, dass in Texas ein gewaltiges Ölfeld entdeckt wurde. Der neue US-Präsident hält zudem nichts von Umweltschutz und hat eine Ausweitung des Frackings angekündigt. Amerika will sein Fördervolumen erhöhen! Wer glaubt dabei ernsthaft an deutlich steigende Ölpreise? Die OPEC Mitgliedstaaten mussten sich auf eine Förderobergrenze einigen, damit sich der Ölpreis im nächsten Jahr nicht Richtung 30 $ pro Barrel entwickelt.

Die Volatilität des Rohölpreises ist enorm. Der Preis bewegte sich in den vergangenen zwölf Monaten um durchschnittlich 44 % um den Mittelwert, zeigt das Rohstoff-Radar der Commerzbank. Die Förderpolitik der USA könnte dafür sorgen, dass der Ölpreis längerfristig niedrig bleibt. Auch wenn Herr Trump Sympathiebekundungen Richtung Herrn Putin schickt, so ist der Ölpreis auch deshalb zu niedrig, weil das Russland schwächt.

Natürlich wissen wir nicht, wie es tatsächlich kommt. Gründe für deutlich steigende Preise können wir jedoch nicht erkennen, auch wenn es zu viele Kriege in der Welt gibt. Im ersten Halbjahr 2017 werden wir alle etwas klüger sein.