Kategorie: Finanzen, Top-News
Von: Martin Wendlandt
Warum keine Aktien?
Im Gespräch mit Unternehmern hat man den Eindruck, die offizielle Aktienquote wäre falsch. Danach legen 28% der Unternehmer und Freiberufler in Deutschland Geld in Aktien an. Die Gesamtbevölkerung hat ca. 14%, jeweils hälftig in Aktien und in Aktienfonds. Die Aktienorientierung hat auch was mit Bildung zu tun. Höhere Bildung ist verknüpft mit höherem Aktienanteil.
Nun kann man ja nicht behaupten, private Verkehrsunternehmer hätten kein liquides Privatvermögen. Das ist wohl nicht so hoch wie bei Freiberuflern, insbesondere Notaren, Rechtsanwälten und Steuerberatern. Viel Geld steckt im Fuhrpark.
Trotzdem, gefühlt ist die Aktienquote bei Verkehrsunternehmern extrem niedrig. Die Argumente gegen Investitionen in Aktien sind eher oberflächlich: Habe schon mal Geld verloren. Habe keine Zeit, mich damit zu beschäftigen. Das ist mir ein zu großes Risiko, usw.
Tatsache ist doch, dass es für Geld bei der Bank nicht nur keine Zinsen gibt, es verliert auch tatsächlich ständig an Wert. Tatsache ist auch, dass an Fonds in erster Linie die Fondmanager und die Banken verdienen. Warum dann keine Aktien?
Aktien zu den Sachanlagen. Es sind Anteilsscheine an Unternehmen. Sucht man nach krisensicheren Unternehmen, die über viele Jahre Dividenden ausschütten, geht man ein geringes Risiko ein. Beispiele könnten wir hier nennen. Wie groß ist das Risiko bei Nestle, IBM oder Svenska Handelsbanken? Das sind nur Beispiele, keine Kaufempfehlungen. Drei Prozent Dividendenrendite sind im langjährigen Mittel mehr als realistisch, wenn man sich auf sogenannte Dividendenpapiere konzentriert und nicht auf schnelle Kurssteigerungen aus ist. Mit Kursverlusten muss man dann leben lernen, wenn diese den allgemeinen Markt widerspiegeln, also nicht Entwicklungen im einzelnen Unternehmen ursächlich sind. Der Aktienmarkt hat Schwankungen. Verluste sind erst dann Verluste, wenn man die Aktien verkauft. Man muss also warten können, wenn der Markt mal nicht so gut läuft. Gewinne sind auch dann erst Gewinne, wenn man die Aktien verkauft.
Auch jetzt, bei hohen Werten, kann man noch Aktien kaufen, auch wenn man genauer hinsehen muss. Es gibt immer Unternehmen mit guter Entwicklung, bei denen die Kurse steigen. Wir können deshalb jedem Leser empfehlen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, sich Basiswissen anzueignen und ganz einfach mal mit einem kleinen Depot zu beginnen.