24.07.2014
Kategorie: Personal, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Was kostet ein Büroangestellter pro Stunde?

Manchmal ist es erforderlich einen Stundensatz auch für Büromitarbeiter zu berechnen. Macht man es sich leicht, rechnet man das Gehalt durch die Arbeitsstunden und schlägt 22 Prozent Sozialabgaben drauf. So werden aus 3000 Euro bei 173 Stunden monatlich dann 21,15 Euro. Das ist natürlich viel zu kurz gesprungen.


Die Stundensätze der Mitarbeiter werden überraschend hoch, wenn man zusätzlich zum Brutto plus Lohnnebenkosten weitere Kosten auf die Mitarbeiter umlegt. (Foto: Marco2811/Fotolia)

Die Stundensätze der Mitarbeiter werden überraschend hoch, wenn man zusätzlich zum Brutto plus Lohnnebenkosten weitere Kosten auf die Mitarbeiter umlegt. (Foto: Marco2811/Fotolia)


Nicht nur, dass der Mitarbeiter recht viele Zeiten hat, in denen er zwar Gehalt bekommt und nicht arbeitet, nein, er hat auch noch einen Arbeitsplatz und eine Umgebung im Unternehmen, die anteilig mitberechnet werden muss. Das Statistische Bundesamt z.B. hat als »Sachkostenpauschale eines Arbeitsplatzes in der Bundesverwaltung« einen Betrag von 12.365 Euro auf Basis von 2010 errechnet. Das sind pro Monat 1030 Euro. Darin sind Raumkosten, laufende Kosten, Kapitalkosten für Büroausstattung sowie ein Zuschlag für deren Unterhaltung und die Position »Sonstige« enthalten.

Ob nun ein privater Verkehrsunternehmer auch Kosten von 1000 Euro pro Arbeitsplatz und Monat hat, mag bezweifelt werden. Das wird von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein und hängt von den Raumkosten, den IT- und Kommunikationskosten, der Büroausstattung und den sonstigen Kosten ab, wie z.B. die anteiligen Kosten der Personalabteilung und der Lohnbuchhaltung. 500 Euro pro Mitarbeiter und Monat kommen aber leicht heraus.

Zurück zum Anfang der Artikels: So darf nicht vergessen werden, dass der Mitarbeiter bezahlte Feiertage, bezahlte Urlaubs- und Kranktage bekommt und längst nicht alle anwesenden Zeiten im Unternehmen produktiv ist. Kein Mensch im Büro kann ständig produktiv sein. Wir vermuten, dass 20% unproduktive Zeiten nicht ungewöhnlich sind. Darin ist der Besuch der Sozialräume, das private Telefonat, der Weg zum Kaffeeautomaten, das kurze Gespräch mit Kollegen und die schöpferische Pause enthalten.

Unterstellt man für einen Mitarbeiter mit 3000 Euro Bruttogehalt eine 80%ige Produktivität am Arbeitsplatz und 500 Euro Arbeitsplatzkosten im Monat, so kommt ein Stundensatz von knapp 38 Euro heraus. Ein besser bezahlter Mitarbeiter mit 5000 Euro Monatsgehalt, der ein etwas größeres Büro hat, kostet dann pro Stunde zwischen 50 und 70 Euro. Wer hätte das gedacht? Die Beispielberechnung übermitteln wir interessierten Lesern gern.