07.12.2017
Kategorie: Kraftstoffe
Von: Martin Wendlandt

Was bedeutet eine höhere Dieselsteuer?

In den letzten Tagen liest man von Forderungen, die Mineralölsteuer für Diesel an die von Benzin anzupassen. Wenn man den Diesel und vor allem die Omnibusse als neue Umweltsau ausgemacht hat, die es durchs Dorf zu treiben gilt, weshalb sollte man die günstige Gelegenheit verstreichen lassen, die Steuern zu erhöhen? Die Atomenergie hat als Umweltsau bei uns ausgedient, folglich braucht man ein neues Thema.


Foto: Stockfotos-MG / Fotolia.com

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Man stelle sich mal vor, dass man die Mineralölsteuer für Diesel von 47,04 Cent pro Liter um 39% erhöhen kann, um dann auf 65,45 Cent zu kommen, wie Benzin besteuert wird. Wer sich für Benzinantrieb entschieden hat, zeigt ja, dass eine höhere Steuer kein Argument ist. Ach, welch gigantische Summe da in den Steuersäckel käme und was man damit alles Gutes tun könnte.
Und was würden das Verkehrsgewerbe und seine Interessenvertreter dagegen sagen und was vor allem machen können? Wir haben ein paar Rechenbeispiele erstellt. Wenn z.B. die Dieselkosten 31 Cent pro gefahrenen Kilometer betragen, so erhöhen sich diese auf 37 Cent, was einer Erhöhung um 20% entspricht. Das unterstellt Dieselpreise, wie wir diese aus 2017 kennen. 

Man kann die Rechnung weiter betreiben. Wenn der gefahrene Kilometer z.B. 2 Euro kostet, dann wären es künftig 2,06 Euro, was einer Erhöhung von 3% auf die Gesamtkosten entspricht. Der Diesel ist zwar in 2017 um rund 10% gegenüber 2016 gestiegen. Wenn der Diesel derzeit 0,93 Euro netto pro Liter kostet, dann wären es nach der Steuererhöhung ca. 1,11 Euro, nämlich 20% mehr.

Wenn der Fuhrpark 1 Million Kilometer im Jahr macht, kostet es ca. 60.000 Euro. Die muss man erstmal zusätzlich einnehmen.

Das sind jetzt nur Rechenspiele, die aber ganz schnell Realität werden können, wenn die Hatz auf den Diesel so weitergeht. In Preisgleitklauseln sollten Steuererhöhungen nicht ausgeschlossen sein, sonst bliebe der Unternehmer auf den zusätzlichen Kosten sitzen.