07.12.2017
Kategorie: Kraftstoffe, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Wohin geht der Ölpreis?

In diesem Jahr ist der Dieselpreis um rund 10% gegenüber 2016 gestiegen. Die Förderkürzungen der Opec allein haben das nicht bewirkt. Die doch erstaunlich gute Weltkonjunktur hat die Ölnachfrage steigen lassen. Die Krisen in der Golfregion sind ein weiterer Grund für steigende Preise.


© Tecson

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Die Opec hat die Verlängerung der Förderkürzungen beschlossen und hat es außerdem geschafft, weitere Opec-Mitgliedsstaaten von Kürzungen zu überzeugen. Es stellt sich deshalb die Frage, wie der Ölpreis und damit der Dieselpreis in 2018 aussehen könnte. Sollte eine neue Bundesregierung aufgrund der allgemeinen Verteufelung des Diesels die Mineralölsteuer für Diesel zum Benzin anpassen, wäre der Preissprung von +20% vollzogen. Eine Verteuerung des Rohöls würde einen weiteren Anstieg bewirken. Die gern zitierten Experten sind sich mal wieder nicht einig. Manche gehen von sinkenden, andere von steigenden Preisen aus. Experten von Goldman Sachs haben ihre Prognose für 2018 leicht angehoben. Die Gegenargumente liegen in den wachsenden Lagerbeständen der USA und der steigenden Frackingmenge, welche durch die relativ hohen Preise noch rentabler wird.

Wie wird es also in 2018? Dass es kein Experte wirklich weiß, liegt auf der Hand, gab es doch für 2017 auch Prognosen für sinkende und für steigende Preise. Otto-Normal-Unternehmer muss sich aber fragen, ob sich die Verhältnisse in der Welt in 2018 gravierend ändern könnten. Werden sich die Krisen in Nahost auflösen? Wird es zum Krieg in Korea kommen? Wird die Weltwirtschaft einbrechen und damit die Nachfrage nach Öl? Man kann nicht in die Köpfe der Herren schauen, die am Knopf zum Start einer Kriegsmaschinerie sitzen, möchte aber hoffen, dass keiner die kaum abschätzbaren Folgen eines großen Krieges eingehen mag. Die Spannungen dürften aber weiterhin bestehen. Folglich dürfte es mehr Argumente für gleichbleibende oder gar steigende Rohölpreise geben. Sollte man deshalb den Dieseleinkauf mit Kontrakten absichern? Wenn überhaupt, dann immer nur auf Sicht, für ein Drittel des Verbrauchs. Verkehrsunternehmer sind schließlich keine Rohstoffspekulanten.