10.03.2020
Kategorie: Reiseverkehr, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Keine Panik auf der Titanic?

Wohl jeder, mit dem man in den letzten Tagen spricht, hat eine Meinung zu dem, was an schlechten Nachrichten auf uns einströmt. Ranga Yogeshwar, einer der klügsten Köpfe unserer Fernsehlandschaft, meinte, die Medien befänden sich nur noch im Panikmodus. »Bad news is good news« ist eine alte Presseweisheit.


Symbolfoto: Dimitri Wittmann / Pixabay.com

Symbolfoto: Dimitri Wittmann / Pixabay.com


Das Emotionsspektrum bei den Busunternehmern geht dann auch von »den deutschen Eichen, die allen Stürmen trotzen« bis zur absoluten Endzeitstimmung. Zugegeben, für manchen, der in der Vergangenheit keinen Speck ansetzen konnte und den, vor allem im Reiseverkehr, die Stornowelle überrollt, kann es tatsächlich eng werden. Die Einschätzung des einzelnen Unternehmers zur Gefahr für Leib und Leben durch das Virus ist nämlich deshalb zweitrangig, weil der Markt, also das Verhalten der Kunden, letztlich über Wohl oder Übel des Unternehmens entscheidet. Fragen:

  • Wieviel Umsatz verliert das Unternehmen durch ausgefallene Reisen und stornierte Mietbusfahrten?
  • Wie kann die Liquidität sichergestellt werden?
  • Wie kann, wenn überhaupt, kurzfristig bei den Kosten reagiert werden?
  • Wie wird sich der Umsatzrückgang auf die Ergebnisse auswirken?
  • Wann ist mit belastbaren Zahlen zur Fortführung des Unternehmens zu rechnen?
  • Bis wann wird ein Maßnahmenplan erarbeitet, falls erforderlich?
  • Wann finden die ersten Gespräche mit den Kreditgebern statt?


Wohl dem, der eine professionelle und stimmige Unternehmensplanung hat, am besten mit einem Planungstool, das die Berechnung verschiedener Szenarien ermöglicht.

Die Verbände der Busunternehmen weisen völlig berechtigt auf die Notlage der Branche hin. Politiker bekunden die Unterstützung der durch die Coronakrise betroffenen Branchen. »Keiner soll wegen der Coronakrise Insolvenz anmelden müssen«, so der Wirtschaftsminister Altmaier. Jedoch sollte sich jeder Busunternehmer sehr ernst mit seiner eigenen Lage beschäftigen und alle Möglichkeiten bedenken und berechnen und in dieser Situation nicht auf Gott in Person des Wirtschaftsministers bauen. Augen zu und durch kann übel ausgehen!