10.07.2020
Kategorie: Kraftstoffe, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Wie könnte es am Rohölmarkt weitergehen?

Im letzten Monat war der Rohölmarkt ruhig. Die europäischen Sorten Brent stiegen nur um 2,6%. Auf drei Monate betrachtet lag nach dem absoluten Tiefpunkt die Steigerung jedoch bei 31%. Brent kostet aktuell knapp 43 USD, WTI 40 USD pro Barrel (Fass von 159 Liter).


Grafik: Alexey Hulsov / Pixabay

Grafik: Alexey Hulsov / Pixabay


Die Prognosen der großen Investmentbanken erwarten am Jahresende einen Preis auf jetzigem Niveau. Die Bank of America erwartet Brent-Preise von 43,7 USD und für 2021 bei 50 USD/Barrel. Goldmann Sachs hält die Preissteigerungen der letzten Zeit für übertrieben und hält einen Rückgang von bis zu 20% für wahrscheinlich.

Die Opec-Plus-Staaten haben es geschafft, die Fördermenge zu kürzen und die stark überhöhten Lagerbestände teilweise abzubauen. Es gäbe jetzt wieder eine Balance zwischen Angebot und Nachfrage. Wie geht es aber tatsächlich weiter?  

Europas Wirtschaft ist stärker von Corona betroffen als erwartet. Auch die USA, der größte Ölverbraucher weltweit, könnten wirtschaftlich noch stärker sinken. Noch haben die Amis Corona nicht im Griff. Die Infektionszahlen steigen weiter. Die Nachfrage nach Kraftstoff dürfte weiter sinken. Auch in anderen Ländern ist das Virus nicht besiegt. Lockdowns an verschiedenen Stellen der Welt. Man kann nicht erwarten, dass die Weltwirtschaft wieder anspringt. Das Gegenteil ist wahrscheinlicher. Deshalb dürften auch die Rohölpreise wahrscheinlicher nachgeben als steigen.