14.09.2020
Kategorie: Sonstige News, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Corona – mal etwas Hoffnung?

Die täglich neuen Zahlen zu den Infektionen in Deutschland und in der Welt nerven. Sie verändern unseren Alltag und unser Lebensgefühl. Man muss mal mit kleinen Kindern sprechen, die nicht mehr ungezwungen mit anderen Dorfkindern spielen können oder Grundschulkindern, die mit Maske herumlaufen müssen.


Nach oben gestreckte Hände, abgebildet auf einem Mainzer Linienbus, als Symbol der Hoffnung. (Foto: Martin Wendlandt)

Nach oben gestreckte Hände, abgebildet auf einem Mainzer Linienbus, als Symbol der Hoffnung. (Foto: Martin Wendlandt)


Positive Nachrichten saugt man auf wie ein Schwamm jede Flüssigkeit. Einen nicht leicht verständlichen aber Hoffnung machenden Artikel brachte die FAZ in der Rubrik »Natur und Wissenschaft« am 9. September – die Überschrift »Das gezähmte Virus«. Jüngste Daten über die genetischen Veränderungen würden einen Funken Hoffnung liefern.

Wir können und wollen den FAZ-Artikel hier nicht im Detail wiedergeben. Der Autor Müller-Jung schreibt von drei guten Nachrichten, die sich zu einem wissenschaftlichen Befund verbinden.

1.    Sars-COV-2 ist genetisch weiter konservativ und nicht wesentlich gefährlicher geworden.
2.    Die Immunantwort wäre nicht so labil, wie aus einzelnen Studien geschlossen wurde.
3.    Die Entwicklung der Impfstoffe liefe derzeit gut. Es wäre sogar möglich, dass ein sogenannter Universalimpfstoff entwickelt werden könnte. Noch wäre es jedoch nicht so weit.

Wer den Artikel lesen will, wird ihn im Internet finden. Es lohnt sich. Man sollte kein Corona-Leugner sein. Das, was weltweit passiert, ist mehr als schlimm. Allerdings haben die Vorsichtsmaßnahmen bei uns zu einer vergleichsweise geringen Infektion geführt. Es wird in Deutschland, so kann man lesen, zu keiner Übersterblichkeit kommen. Trotzdem möchte man keinem einen Tod unter der Atemmaske wünschen.

Hoffentlich gibt es keinen zweiten Lockdown in Deutschland. Trotzdem wird es durch die Verhaltensänderung der Menschen zu anhaltenden Rückgängen der Fahrgastzahlen im ÖPNV und vor allem im Reiseverkehr kommen. In der Folge müssen die Unternehmen sich anpassen, zuerst bei den Kosten und auch im Angebot.

Die Arbeitswelt verändert sich nachhaltig. Wie Gabor Steingart in seinem neuesten Buch schreibt, bricht die Digitalisierung über uns herein mit Auswirkungen nicht nur auf den Einzelhandel, sondern auch auf die Büros und auf Reisen und Hotels, insbesondere Tagungshotels. Es werden z.B. weltweit weniger Büroflächen benötigt, weil nicht wenige Menschen Homeoffice schätzen gelernt haben und auch viele Unternehmen die Vorteile erkennen. Wozu Büros in teuren Innenstadtlagen? Die Mobilität reduziert sich einerseits und verlagert sich andererseits. Kontaktvermeidung da wo möglich, ist das neue Mantra.  Es wird in den Verkehrsunternehmen nicht mehr so, wie es noch im Frühjahr war. Wie hat ein schlauer Mann gesagt: Es überlebt nicht der Starke oder der Kluge, sondern der, der sich anpassen kann.