Rohöl und Diesel etwas teurer
Alles ist relativ, so auch der Rohölpreis von 54 US-Dollar pro Barrel. Das ist einerseits der höchste Preis seit Februar 2020, jedoch liegt er, wie die Tecson-Grafik zeigt, unter den Werten von 2019 und 2020.
Der Rohölpreis zum Jahresanfang liegt aktuell unter den Werten von 2019 und 2020. (Grafik: Tecson)
Wie kommt es zu diesen relativ hohen Preisen, die Weltwirtschaft schwächelt doch, coronabedingt? Die Opec produziert circa 40 Prozent der weltweiten Rohölmenge. Sie hatte sich Ende vergangenen Jahres auf eine tägliche Fördererhöhung von zwei Millionen Barrel geeinigt. Die monatliche Abstimmung der OPEC-Staaten, an diesem Dienstag, hat jedoch dazu geführt, dass Saudi-Arabien für Februar und März seine Fördermenge um jeweils eine Million Barrel reduzieren wird. Die Russen wollen Marktanteile von den amerikanischen Ölschieferproduzenten zurückgewinnen und die Menge um 500.000 Barrel erhöhen. Analysten erwarten für das Frühjahr, so die Impfungen positive Wirkungen zeigen, dass die Fördermenge zu niedrig sein wird und deshalb die Preise von jetzt 54 auf 65 US-Dollar steigen werden.
Rohöl wird in Dollar gehandelt. Dieser ist aber auf einem Langzeittief angelangt, was das Rohöl für Deutschland verbilligt. Jedoch verteuert die CO2-Abgabe den Diesel um 8 Cent pro Liter. Bis 2025 steigt die Verteuerung um circa 17 Cent pro Liter. Die Tankstellenpreise lagen in 2020 in Deutschland bei 1,14 Euro inkl. MWSt. Der ADAC meldet eine Verteuerung des Diesels an den Tankstellen um durchschnittlich 6 Cent gegenüber Dezember. Aktuell steht im Bereich Montabaur der Tankstellenpreis bei 1,15 Euro, inkl. MWSt. und inkl. der neuen CO2-Abgabe. Der niedrige Dollarpreis kommt diesmal in den Preisen an, weil der Lockdown die Kraftstoffnachfrage einbrechen lässt. Sollten die Analysten diesmal Recht haben, könnten im Frühjahr die Preise auch für Verkehrsunternehmer anziehen, so die Impfungen Wirkung zeigen.