14.04.2021
Kategorie: Kraftstoffe, Top-News
Von: Martin Wendlandt

Die Entwicklung der Rohölpreise

Nachdem die OPEC die Nachfrageprognose nach oben korrigierte, sind in dieser Woche die Preise wieder etwas angezogen. Auch zeigt der neue amerikanische Präsident Härte gegenüber Russland, China und in Nahost. Das beunruhigt die Märkte insgesamt.


Grafik © TECSON

Grafik © TECSON


Noch bewegen sie sich derzeit etwas unter dem Niveau von 2019 aber deutlich über dem von 2020, wie die Grafik zeigt. Liest man die Nachrichten vorletzter Woche zur erwarteten Nachfrageentwicklung, so wird deutlich, wie schnell sich die Stimmung ändern kann. Die WTO ging davon aus, dass die Weltwirtschaft sich um 8,8% stark erholt und damit die Nachfrage nach Rohöl stärker steigt, als die OPEC ihre Fördermengen erhöhen will. Man hat sich auf 350.000 bzw. 400.000 Barrel pro Tag zusätzlich geeinigt, was für Laien viel, für Fachleute aber wenig sein soll. Nun machen die steigenden Infektionszahlen in Europa und Indien Sorge. Das dämpft die Nachfrage, erstmal im 2. Quartal.

Die OPEC geht davon aus, dass die Rohölpreise spätestens im 2. Halbjahr wieder deutlich anziehen werden, die Nachfrage würde stark steigen. Deutschlands Nachbarländer wurden als Hochinzidenzländer eingestuft. Die deutschen Coronazahlen verschlechtern sich. Bei uns hat das Bundeskabinett die Corona-Regeln verschärft. Diese müssen jedoch noch die parlamentarischen Hürden nehmen. Pessimismus steht dem Optimismus in China und den USA entgegen. Präsident Biden hat ein weiteres Billionen-Infrastrukturprogramm aufgelegt, das überwiegend durch eine Erhöhung der Unternehmenssteuern finanziert werden soll: Straßen, Brücken, ÖPNV usw. Dieser Art der Finanzierung dürften die Republikaner aber im Wege stehen.

Der Handel an den Rohstoffbörsen ist derzeit relativ ruhig, bewegt sich leicht aufwärts. Auch wenn im April sich die Fördermengen erhöhen, so werden doch steigende Preise erwartet, sagen die Experten. Die Dieselpreise bei uns haben schon jetzt mit um 1,30 Euro an der Tankstelle hohes Preisniveau.

Seit einem Jahr ist der Preis für Brent-Rohöl um 160%, seit drei Monaten um 26% gestiegen. Die Aktien der großen Ölkonzerne sind durchweg in den letzten Monaten stark gestiegen.